Auf dem Deckel des Gefässes scheint ein kleines rosarotes Schweinchen zu stehen. Wenn Du es greifen willst, ist es weg, und Du stellst ein kreisrundes Loch im Deckel fest. Was hast Du gesehen?

Nein, das war keine optische Täuschung. Du hast ein spezielles Spiegelbild gesehen. Das Schwein steht auf dem unteren Hohlspiegel, der vom oberen Hohlspiegel überdacht wird. Du siehst durch das kreisrunde Loch im oberen Hohlspiegel  auf den unteren Hohlspiegel, darin siehst Du , was sich im oberen Hohlspiegel spiegelt, eben das Schwein, und die physikalischen Gesetze der Ellipse wollen es so, dass sich das Spiegelbild des Schweines  genau über dem oberen Hohlspiegel befindet.

Ein Gegenstand ist für das menschliche Auge optisch erkennbar, wenn die von dem Objekt ausgehenden Lichtstrahlen zu einem Teil in unser Auge fallen. Wenn nun die von dem Objekt (in der Skizze: Schweineohr) ausgehenden Lichtstrahlen in irgendeinem Punkt des Raumes gebündelt werden, ist dies für unser Auge und damit auch für unser Gehirn dieselbe Situation, als ob sich an dieser Stelle auch das Objekt befinden würde. Dies ist aber nicht der Fall. (Vergleiche Parallelspiegelversuch: Hier kommen die Lichtstrahlen auch nicht von der Rückseite des Spiegels, vielmehr erscheint es dem Betrachter nur so!)

Hohlspiegel haben gewisse Abbildungseigenschaften, da sie Lichtstrahlen bündeln, das heißt die Strahlen durch einen bestimmten Punkt im Raum lenken. Für einen Betrachter erscheint damit im Schnittpunkt das Bild (vergleiche Hohlspiegelversuch) In diesem Versuch wirkt sich der eigentlich vom Badezimmerspiegel bekannte Effekt besonders drastisch aus, da das Bild durch geschickte Kombination zweier Hohlspiegel deutlich angehoben ist. Das Schweineohr sehen wir dann im Schnittpunkt des 'blauen' und 'roten' Lichtstrahls. Der obere Hohlspiegel ist mit einem kreisrunden Loch versehen.